Oiso jetzad muaß i amoi wos song. Des is doch a rechta Scheiß do herunt in dem verrecktn Neiseeland. Bloß wei de Oide moant sie muaß bled in da Gegend ummanand latschn, derf i mia mein A… abfriarn. Ja hätt di mi ned im Motel oda glei am Strand lassn kenna. Do war i ja vui liaba dahoam oda glei im Hofbräu bliam. Und schnein duat’s do a no… Und jetz ziagt’s ma a no a blede Plastiktütn übern Schädl. Do sieg i ja glei goa nix mehr. Zefixhallelujascheißglumbverreeeeeeeeeee…Also mein kleiner Wegbegleiter ist ja schon ein ganz schöner Jammerlappen. Er hat ja nix weiter zu tun als am Rucksack zu baumeln. Ok zugegebenermaßen ist es dort bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Windgeschwindigkeiten bis zu 70 km/h etwas zugig…aber mir deswegen gleich das Handy aus der Hand reißen? Ich weiß ja nicht… Eigentlich fing alles schön an aber der Wetterbericht verhieß schon nichts Gutes. Vorhersage Tag 1 unserer Wandertour: Warmfront mit Regen (also wenn das die Warmfront war will ich nicht wissen wie die Kaltfront aussieht…) Tag 2: Kaltfront aber sonnig…
Aber bevor ich von der Wildnis erzähle noch ein paar Worte zum Mittwoch den 11.11. Von St. Martin oder gar Fasching war hier nichts zu spüren. Für mich brachte der Tag nicht viel Neues. Wir waren nochmal im Te Puia in Rotorua. Jedoch durfte ich den Geysir diesmal bei Traumwetter bewundern was echt toll war im Vergleich zu dem bewölkten Tag mit Vera und Martin.
Die Maori Aufführung war auch schöner. Die haben das Publikum mit eingebunden. Die Frauen durften mittanzen und die Männer haben den Haka gemacht 😄.
Weiter ging es nochmal zu den Huka Falls und dann nach Taupo. Schaut mal was ich am Huka Fall gefunden hab. Das war letzte Woche noch nicht dort. 😄
Auf dem Weg nach Taupo stellten wir uns die Frage wie groß der Lake Taupo im Vergleich zu deutschen Seen ist nachdem er der Größte Neuseelands ist…der Bodensee ist knapp 150 km2 kleiner. Soviel zum Vergleich. Helle unser Guide ist ein wandelndes Lexikon. Der weiß echt alles. Er erzählt uns sehr viel zur Entstehungsgeschichte Neuseelands, zur Flora und Fauna und auch über die Geschichte der Maoris. Witzig ist auch, dass es zwei Guides gibt die immer diese Touren führen. Helle unser Guide ist Deutscher und lebt seit fast 30 Jahren in Neuseeland. Der zweite Guide ist Neuseeländer und lebt in Deutschland 😄. Verdrehte Welt. Apropos verdreht. Irgendwie macht es mich immer noch fertig dass die Sonne am Mittag im Norden steht und somit zwar im Westen untergeht aber eben immer in die andere Richtung 😄. Und gestern haben wir dann auch endlich das Kreuz des Südens am Sternenhimmel entdeckt. Dies ist nur in der südlichen Hemisphäre zu sehen.
Donnerstag früh ging es dann wirklich richtig früh zum Ausgangspunkt unserer Tour. Unser Ziel die Durchquerung des Tongariro Nationalparks.
Das erste Teilstück führte zwischen Mount Tongariro und Mount Nghauruhoe hindurch hinauf zu den Emerald Lakes. Der Anblick der sich uns morgens bot war großartig. Sonne und in Wolken eingehüllte Gipfel wie in Watte gepackt.
Wir durften jedoch recht schnell feststellen dass es nur hübsch aussieht aber mal überhaupt nicht kuschelig ist. Zum Nebel kamen dann Schneetreiben, Eisregen, Sturmböen bis zu 70 km/h, steiler Aufstieg in rutschigem Vulkangeröll.
Nicht schön und leider hatte das Wetter zur Folge dass wir die Emerald Lakes nicht sehen konnten bzw nur einen. Den Red Crater leider auch nicht…naja. Auf Postkarten sieht das echt spektakulär aus wo wir da lang gelaufen sind 😄😄.Es war bereits vorher klar dass in der Otuhere Hut kein Platz mehr für uns sein würde. Somit war auch klar dass das der längere Tag werden würde und wir an diesem 8-9 Stunden zur Waihohonu Hut in Kauf nehmen müssen. Jedoch ist die Waihohonu Hut die neuere Hütte mit Feuerstelle 😊. Hier in Neuseeland ist im übrigen keine der Hütten bewirtschaftet. Es gibt nur einen Ranger als Art Wirt der aufpasst aber das wars. Versorgen muss man sich selbst. Und nachdem ich Idiot einen der größten Rucksäcke habe, darf ich auch schön schleppen 😕. 16kg…! Plus mein Übergewicht 😂. Nachdem wir bei 1100 Höhenmeter gestartet sind hatten wir bis zur Waihohonu Hut wieder 1100HM erreicht. Eigentlich frustrierend wenn man den Aufstieg auf 1886m schon hinter sich hat. Runter von den Emerald Lakes liefen wir an toller Filmkulisse aus Herr der Ringe vorbei. Hier wurden unzählige Schlachten gedreht.
Wenn Mt. Nghauruhoe etwas netter gewesen wäre, hätte er uns seine Rückseite gezeigt und wir hätten erkannt….das ist ja Mordor!!! Wer kennt es?!? Von der Rückseite hat er nämlich die markanten zwei Zacken die wir aus den Filmen kennen. Aber leider leider…alles Wolkenverhangen. Als wir dann am späten Nachmittag auf unserer Hütte ankamen freute sich jeder auf einen warmen Raum, Tee und Essen!!! Wir haben Spaghetti mit Tomatensauce gekocht und es war ein Gedicht 😄. Unseren armen anderen Hüttenmitbewohner lief bei dem Duft von Knoblauch und Zwiebeln vermutlich das Wasser im Mund zusammen. Die meisten haben ja nur so Trockenfutter dabei, dass man mit heißem Wasser übergießen kann. Ohne große Wäsche ging es ins Bett und genauso nur mit Katzenwäsche am nächsten morgen weiter. Immerhin ausschlafen und…der Sonne entgegen.
Unser Ziel Whakapapa Village. Und tatsächlich. Nghauruhoe zeigt ganz ansatzweise etwas von sich. Und auf der anderen Seite konnte man Mt Ruapehu schon sehr gut erahnen. Nachdem die Emerald Lakes uns schon im Stich gelassen hatten durften wir bei sehr steifer Brise den Lower Tama Lake bewundern.
Für den höher gelegenen war dann aber die Witterung einfach zu garstig. Nach knapp 3 Stunden dann Brotzeit an den Taranaki Falls…herrlich. Und wie sehr man sich nach zwei Tagen über die ersten Häuser freut. Von einem Café, Dusche und Hot Pool will ich da gar nicht reden 😄.
Wie soll das bei vier Tagen erst werden. Der Mt Ruapehu beherbergt im übrigen das einzige Skigebiet der Nordinsel. Und bei den tollen schneebedeckten Gipfeln juckt es schon sehr in den Fingern 😄.
Aber das Fazit der zwei Tage: meine Ausrüstung hält den Witterungen stand. Über Handschuhe hätte ich mich mehr gefreut als über alles andere (jetzt hab ich welche…mal sehen ob ich die nochmal brauch 😄). Die Ruhe ist herrlich. Die Gruppe zieht es immer wieder auseinander und ich lief sehr lange Zeit ganz allein. Und dann ist da nichts. Außer Wind, das Knirschen der Schuhe, das klackern der Stöcke und der eigene Atem zum Rhythmus des Herzschlags.
Eure Tanja
P.S. Grüße vom Loisl er taut jetzt erst mal auf 😄
P.P.S. Danke vom Loisl an die bairisch Korrekturleser 😉